Malen: Das Ergebnis ist nur ein Teil
Glücklich durch Malen? Natürlich ist Kreativsein, Malen und Zeichnen, alles handwerkliche Tun ein Weg zum Glücklichsein, aber nur, wenn wir begreifen, dass uns kein Druck dabei belasten darf. Weder ein ungezügelter Drang zur Perfektion noch die Idee, dass kein Strich und Patzer daneben gehen darf. Es geht letztlich nicht ums endgültige Werk, sondern um den Prozess an sich. Deshalb warf der Dalai Lama die mühevoll gezeichneten Bilder aus buntem Sand lächelnd in die steirische Mur – weil deren Schönheit im gelebten Augenblick bestand. Natürlich ist es fein, wenn ein Bild gelingt, wenn man es rahmen und an die Wand hängen kann und andere sich daran erfreuen, aber es ist nur ein kleiner Teil des kreativen Schaffens.
Der innere Ruf
Nimm dein Malzeug nur zur Hand, wenn du wirklich malen willst, nicht weil du glaubst, es wäre wieder mal an der Zeit. Du musst einen inneren Ruf vernehmen, dann ist es Zeit. Malerei verträgt keine Halbherzigkeit, keine Mutlosigkeit, sie will gefeiert und zelebriert werden. Und lass dich nicht abschrecken von schwierigen Projekten. Nimm dir ruhig Großartiges vor. Versuche, genau das zu malen, was dir im Museum gefallen hat, was in Resonanz mit dir gekommen ist. Damit näherst du dich dem Ziel „Glücklich durch Malen“ am besten. Wenn’s nicht klappt, sag‘ dir: „Okay, dann ein andermal“. Aller Wahrscheinlichkeit nach weißt du gar nicht, zu welch tollen Dingen du imstande bist.
Zum Kind werden und glücklich sein
Aber zuvor heißt es wieder zum Kind werden: sich voller Vertrauen einzulassen auf die Buntheit der Farben, die Waghalsigkeit der Linien und die Melodie der Formen. Malen heißt mehr als nur Farben aufs Papier oder die Leinwand aufzutragen. Mach dir schöne Musik, die dich inspiriert, und widme dich ganz deinem eigenen Tempo. Ein paar Yoga- und Dehnübungen vor jeder Malsession werden dich lockerer an dein Thema herangehen lassen. Vielleicht willst du auch mit aromatischen Harzen räuchern oder in einer Duftlampe etwas Rosmarin erhitzen, dessen ätherische Wirkstoffe für eine erhöhte Konzentration sorgen. Es sind deine ganz persönlichen Stunden, dein ureigener Ausdruck, es ist DEIN Projekt, es ist DEIN Leben – und nicht das eines anderen. Nur du kannst wissen, was dir gut tut. Sorge für dich selbst, wie du es tätest, wenn du selbst dein einziges, über alles geliebtes Kind wärest. Dann hast du das richtiges Maß erreicht. Und kannst glücklich der Zukunft entgegen gehen. 😉
Einfach mal aus dem Fenster schauen
Und wenn du die Lust an Pinsel und Stift verlierst, so ist das auch kein Drama. Höre sofort auf, zwing dich nicht weiter. Mach etwas anderes, lesen, musikhören, tanzen, Atemübungen, ein Gedicht versuchen, fotografieren oder einfach aus dem Fenster schauen – deine Lust wird wiederkehren wie die Wellen des Meeres. Lass‘ los – und du wirst beschenkt.
Schönen Sonntag und: stay creative 😉