Let it flow: immer locker aus dem Handgelenk!
Lust auf einen Farbrausch mit Happy Watercolor? Kirschrot, Orangenorange, Buttergelb und poetisches Violett tanzen ein Ballett auf deinem Aquarellpapier! Die Aquarellmalerei hat manchmal ein angestaubtes Image und kann schnell altmodisch wirken. Weit gefehlt – eigentlich ist die Aquarelltechnik ganz besonders lässig! Ohne großen Materialaufwand kannst du schnell ein atemberaubendes Porträt in tollen Farben malen. Und man kommt beim Malen und beim Zuschauen, wie die Farben ineinander fließen, so richtig in den Flow! Ja, es stimmt: Malen ist gut für die Seele! So kommst du ein wenig zur Ruhe, in einer Zeit, die wirklich unruhig und komplex ist.
Schritt 1: Vorzeichnen ist immer erlaubt!
Natürlich könntest du auch ein Porträt locker aus dem Handgelenk aufs Papier werfen, aber eine Vorzeichnung macht dich sicherer und verleiht dem Aquarellporträt auch einen ganz besonderen Reiz. Wir lassen die Bleistift-Vorzeichnung nämlich stehen und integrieren sie in unser Bild. Ich verwende eine Mine in der Härte HB. Wenn du Unterstützung beim Gesichter zeichnen brauchst, klick hier.
Schritt 2: Welche Pinsel?
Um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen, dass du zu detailliert zu malen beginnst, nimm einfach dicke Pinsel. Hervorragend geeignet sind Fehhaarpinsel, wie sie die Chinesen seit Jahrhunderten verwenden. Diese fassen extrem viel Wasser und Farbe und sind ganz weich. Sie gleiten nur so auf dem Papier – wunderbar! Als zweiten Pinsel empfehle ich diesen auf dem Foto unten von Ingrid Buchthal, einer der besten Aquarellmalerinnen im deutschen Sprachraum.
Schritt 3: Augen malen mit happy Watercolor!
Es gibt ein paar Tipps, die du dir beim Malen der Augenpartie zu Herzen nehmen solltest:
- Zeichne bzw. male den unteren Lidrand nicht in einer scharfen Linie.
- Male die Pupille nicht immer abgezirkelt kreisrund.
- Stelle dir das Auge hinter dem oberen und unteren Augenlid immer als runden Körper vor, der von den Lidern umschlossen wird.
- In den meisten Fällen macht das Setzen eines Glanzlichtes auf der Pupille den Blick lebendig.
- Male die Iris in verschiedenen Farben und Schattierungen.
- Male die Augenbraue nicht in einem Zug. Lasse die Farbe großzügig einfließen.
- Sei mutig, lass die Farbe fließen!
Schritt 4: Schattierungen Wange und Stirn
Das Gesicht malen wir auf trockenem Aquarellpapier, nur einzelne kleine Partien werden etwas angefeuchtet, damit die Aquarellfarbe ein Stück weit fließen kann. Die erste Lasur malen wir mit einem ganz hellen Ocker, in dieser Phase kannst du sehen, ob ein Schatten gut liegt. Wenn eine Stelle zu feucht wird, oder dir die Farbe davonfließt, nimm ein Wattestäbchen zur Hilfe.
Schritt 5: Korrekturen
Dann lässt du alles trocknen. Mach ein paar Schritte zurück und prüfe dein Bild, du kannst jetzt noch einiges korrigieren, etwa zu schmale Lippen, zu kleine Pupillen, etcetera. Dann alles gut trocknen lassen. Denn am Schluss malen wir den Hintergrund: ein Fest der Farbe!
Schritt 6: Juhu, ein Klecks jagt den nächsten!
Für den Hintergrund benetzt du partienweise das Blatt mit Wasser. Dann lässt du die Farben einfließen: Magenta, Orange, Gelb, Krapprot, Rosa, Kirschrot, Siena, Weinrot, lass dich einfach von den Farben inspirieren und sei großzügig mit den Formen und lass alles mutig ineinanderfließen. Das Einstreuen von ein paar Salzkörnern und ein paar Pumpsprüher mit Aqua-Effektspray zaubern schöne Strukturen. Hier ist viel Raum zum Experimentieren! Have fun!
In diesem Video kannst du den heiteren Malprozess des Hintergrunds verfolgen: