Aquarell: Mir träumte von einer Laterne!

Da lehnt mein Bild an der Wand

Wie aus Fehlern Licht werden kann…

Happy New Year! Ich hoffe, du bist gut hinübergerutscht und voll des malerischen Tatendrangs, ja? Hoffentlich! Heute zeige ich dir eine Laterne bzw. wie aus einem Fehler etwas Wunderbares entstanden ist. Vorerst ein paar meiner Tools – Farben, Pinsel und meine Lieblingsmischung auf der Palette.

Ich wollte eines meiner absolut minimalistischen Aquarellbilder malen: endloser Horizont mit meinem Dreamteam Ultramarinblau und Siena gebrannt. Dann in die Horizontlinie ein paar Ultramarinkleckse einimpfen, die dann wundersam zu „Bäumen“ ausblühen dürfen. Wie das geht und aussieht, siehst du am allerbesten in der detailreichen Erklärung zu meinem Blogartikel Der Atem des Januars, den ich dir HIER verlinke! Allerdings fiel, als das herrliche Arches-Aquarellpapier endlich schön trocken war, versehentlich ein Tropfen Wasser aus meinem Pinsel direkt auf das Blatt – auweia!

Hier ist die Katastrophe deutlich zu sehen
Platsch – und du kannst absolut nichts mehr machen…

Die Rettung der Laterne

Man soll aber für (fast) jede Überraschung dankbar sein. Ich habe zuerst versucht, eine Art Mond freizukratzen, der nahm aber eher die Konturen eines Totenschädels an (siehe Bild oben). Aber halt, was leuchtet und verbreitet romantischen Schimmer? Eine Laterne! Ich liebe Laternen, nicht nur jene in Venedig mit diesen roséfarbenen Glasschirmen, nein, auch jene in Prag und Wien! Und flugs bekam das dämmrige Flussufer eine zarte schwarze Laterne.

Hier siehst du die Rettung durch die Laterne
Angedeutete, fragile Linien in Dunkelblau – die Laterne leuchtet!

…hier siehst du, wie langweilig das Bild ohne diese Panne geblieben wäre. Ehret das Chaos!

Noch mit Tesakrepp klebt das Bild auf meinem Holzbrettchen
Es hätte natürlich auch ein Außerirdischer sein können…
Laternen-Proben auf Papier
Skizzen der Laterne und Farbmuster auf Probeblättern

Zu dieser romantischen Stimmung, die dieses Aquarell verbreitet, passen Rilkes Zeilen so wunderbar:

Ich liebe meines Wesens Dunkelstunden, in welchen meine Sinne sich vertiefen; in ihnen hab ich, wie in alten Briefen, mein täglich Leben schon gelebt gefunden und wie Legende weit und überwunden.

Und was hast du vor, dieses Jahr in die Welt zu bringen? Aquarellbilder? Acryl-Kunstwerke? Portraits? Landschaften? Flüsse? Bäume? Blumen? Hasen? Abstraktes? Egal, Hauptsache, ich kann dich auch heuer wieder zu neuen Kreationen inspirieren und freue mich auf deine Werke!

Liebe Grüße, deine Dodo

p.s.: alles Gute auch Dir im Neuen Jahr, lieber Robin! 🙂