Seid ihr schon in Osterhasen Laune?
Ich schon! 🙂 Es ist doch immer angenehm, wenn man etwas Zeit hat für eine selbst gemalte Osterkarte, als sie in allerletzter Minute hinzuschludern oder dann gar auf gekaufte Osterkarten zurückgreifen muss. Nichts gegen gekaufte Karten, es gibt ja wunderbare Motive, aber es ist doch viel persönlicher und macht mehr Spaß, etwas Eigenes zu fabrizieren, stimmt’s? Obendrein besänftigt Aquarellmalen nervöse Gemüter und bringt uns zum Fokussieren. Ein wichtiger Beitrag in unserer digital rasanten Zeit. Wenn Du doch keine Zeit zum Selbermalen hast, kannst Du übrigens einige meiner Osterkarten auf Etsy, der Plattform für Selbstgemachtes online kaufen. Etwa den XXXL Osterkarten-Leporello, eine 12-seitige (!) Osterkarte der Superlative, gemacht mit viel Liebe und Heiterkeit. Einfach mal anschauen! 🙂
Osterkarte Carl, der Champagner-Hase
Materialien:
- Aquarellpapier: Es wäre nicht verkehrt, hier nur (wenn du es dir leisten kannst) die allerbeste Qualität zu besorgen, denn mit dem richtigen Papier steht und fällt die Qualität deiner Osterkarte. Auf einem schlechten (billigen) Papier kann die Farbe nicht gut fließen, das Papier quillt auf und die wunderschönen „Pigment-Ränder“, die ein Aquarellbild so unverwechselbar machen, können sich dann nicht bilden. Probier’s aus und du wirst sehen, was ich meine! Du kannst natürlich auch fertige Klappkarten nehmen, dann solltest du mit der Wassermenge vorsichtig sein, damit sie sich nicht wellen.
- Aquarellpinsel
Hier musst du nicht auf den teuren Marderpinsel zugreifen, sondern kannst auch mit günstigeren Nylon-Pinseln sehr gute Ergebnisse erzielen. Also: spare lieber beim Pinsel als beim Papier! - Aquarellfarben
(hier gilt dasselbe wie beim Papier!) Lieber weniger Farbtöne, als schlechte Qualität. - Fineliner, wasserfest, schwarz
- last, but not least: ich habe heute mein neues Aquarell-Näpfchen mit dem schillernden Namen „Champagner-Silber“ ausprobiert, das Ergebnis seht ihr hier. Die Karte wird aber auch ohne wunderhübsch! 😉
Schritt 1: Vorzeichnung Osterkarte
Wenn du magst, ganz sanft vorzeichnen mit Bleistift. Ich zeichne Osterkarten ganz gern ein bisschen vor. Beachte aber, dass die Linien, sobald du mit Aquarellfarbe darüber gemalt hast, nicht mehr wegzuradieren sind.

Schritt 2: Wässern
Das süße Hasenöhrchen wird mit reinem Wasser benetzt, für die rosa Innenohren lassen wir etwas Platz aus.

Schritt 3:
Dann ganz vorsichtig etwas Sienna gebrannt mit Gelb und Umbra auf den Pinsel nehmen und die Farbe in das Ohr einfließen lassen. Beobachte, wie die Farbe fließt und versuche, sich danach zu richten…es macht Freude, der Farbe dabei zuzusehen… versuche, nicht Ballzuviel kontrollieren zu wollen. Das ist auch eine gute Übung für deinen Alltag. Relax.

Schritt 4: Geduldig malen
Hier siehst du wie die Farben Van-Dyck-Braun und Sienna gebrannt ineinander verlaufen. Die Hasen-Nase trocken lassen, damit keine Farbe hineinläuft…

Schritt 5: Mein Liebling Indigo-Blau
Indigo ist mein absoluter Favorit! Ich verwende es hier auch für das Sakko des Osterhasen. Denn Carl ist ein eleganter Bursche und trägt gerne wundersame Farben. Zuerst die Fläche wässern, dann die Farbe einfließen lassen.

Schritt 6: Herziges Näschen
Und weil Carl auch ein großes Herz hat, bekommt er als Schnauze ein kleines rosa Herz.

Schritt 7: Aufg’mascherlt!
Carls Fliege ist ebenfalls in rosa gehalten, ich verwende hierfür Krapplack rosa.

Schritt 8: Fineliner
Anschließend, wenn alles gut trocken ist, zeichne ich die Augen ein und die „Bartstoppeln“. Dazu verwende ich einen wasserfesten (damit die Farbe nicht verläuft) Tusche-Fineliner in Schwarz mit der Breite 0,5.

Schritt 9: Schnurrbarthaare
Carl freut sich allerdings auch über ein paar dünne Schnurrbarthaare. Du kannst sie natürlich auch mit einem sehr dünnen Pinsel malen, aber die einfachere Variante ist sicher der Fineliner.

Schritt 10: Champagner-Punkte
Die Punkte auf dem Sakko habe ich mit meiner neuen Champagner-Silber Farbe gemacht. Dieses Silber schimmert entzückend, wenn man die Karte leicht schräg hält, die Schimmerpartikel reagieren auf das einfallende Licht.
Schritt 11: Ready to go
Und schon ist er fertig. Nun noch „Frohe Ostern“ drauf schreiben und ab damit ins Kuvert! Happy Easter!

Ist er nicht süß, unser Carl?
Aber nun hab einen schönen Tag, viel Spaß beim Malen und:
Stay creative wherever you are!
Deine Dodo