Ganz easy: Tiere mit Wasserfarben malen in wenigen Schritten!
Das Schaf-Portrait „Mumu“ ist prima für das Erlernen vom Übereinanderlegen verschiedener Farblasuren. Für meine Mumu habe ich recht „müde“ Farbtöne verwendet, etwa das wunderbare Perylen Violett, Paynesgrau und etwas Siena gebrannt. Auf Indigo habe ich ausnahmsweise verzichtet, weil es sich für transparente Layer wirklich nicht ganz so toll eignet, wie man sich das wünschen würde. So spare ich es mir für das nächste Projekt auf! 🙂
Das brauchst du für dein Aquarell
- Aquarellfarben bester Qualität, ich verwende hier Farben von Schmincke Horadam und von Winsor & Newton
- Aquarellpapier, hier ein 300gr Arches-Papier
- Aquarellpinsel, hier Kunsthaar und Rotmarder
- Pigmentliner – wasserfest
- Rubbelkrepp
Schritt 1: Erste Farblasuren
Diesmal beginne gleich mit den ganz zarten Farblasuren. Die erste Lasur ist eine sehr wässrige Lösung von Siena gebrannt. In die noch feuchten „Outlines“ lasse ich behutsam die ersten Paynesgrau-Lasuren einfließen.
Unterschied Lasieren und Lavieren
Lavieren nennt man den Vorgang, wenn man die Aquarellfarbe über die noch feuchten Farbschichten hineinlegt. Obere und untere Farbschicht vermischen sich zu neuen Farbtönen. Dagegen sagt man Lasieren, wenn man wartet, bis die Farbe am Papier völlig getrocknet ist und dann den neuen Farblayer darüberlegt. Untere und obere Farbschicht bleiben getrennt, die untere Farbschicht leuchtet durch die obere hindurch. Auch dadurch ergeben sich neue, klare Farbtöne.
Schritt 2: Skizzieren
Über die getrocknete Farblasur skizzierst du ganz zart das Schafsgesichtchen mit Bleistift der Härte HB. Wenn du dir sicher bist, dass du es ohne Hilfslinien schaffst, kannst du auch einfach drauflos malen! 🙂 Und: Lass dein Schäfchen lächeln, das macht die Welt ein bisschen heller!
Schritt 3: Rubbelkrepp – ja oder nein?
Beim Rubbelkrepp scheiden sich die Geister. Dort, wo der Rubbelkrepp aufgetragen wird, gelangt keine Farbe auf das Papier. Du kannst den Rubbelkrepp mit unterschiedlichsten Tools auftragen: einem alten Pinsel, einer Büroklammer, einem Stahlstift oder einer Feder, die du nicht mehr brauchst. Wasche das Tool gleich nach der Verwendung mit Wasser aus. Experimentiere einfach, mit welchem Werkzeug du am besten zurechtkommst.
Schritt 4: Augen der Tiere mit Aquarell malen
Das wohl wichtigste Detail an Tier-Portraits scheint mir das Auge zu sein. Erst der Blick entscheidet darüber, ob ein Bild gelungen ist oder nicht. Betrachte deine Vorlage ganz genau und achte auf die perspektivische Verzerrung. Die Pupille habe ich hier ganz tintenschwarz gemalt und auch keinen Glanzpunkt aufgesetzt. Nur das obere und untere Augenlid und die Wimpern habe ich weiß gelassen. Die Iris ist mit einer Mischung aus dunklem Braum und Siena gerannt gemalt.
Schritt 5: Illustrative Details
Wie du sehen kannst, habe ich den Rubbelkrepp hier schon entfernt. Manche Aquarell gewinnen durch eine zusätzliche Zeichnung mit einem ganz feinen Tuschestift. Am besten ist es, wenn er auch noch wasserfest ist. Um die Lockerheit der Aquarell-Lasuren zu betonen, lasse ich auch bei den Outlines den Stift ein bisschen „tanzen“ und verwirble ein paar angedeutete Löckchen rund um das Köpfchen.
Schritt 6: Blümerantes Detail – Mixed Media
Diese Aquarell-Blume habe ich vorher am Computer freigestellt und dann im Photoshop über das Aquarell montiert. Du kannst dir einige Blumen freistellen und sie dann immer wieder bei unterschiedlichen Aquarellbildern verwenden. Das erhöht die Vielfalt!
Aber nun wünsche ich Dir viel Spaß beim Malen. Schnapp dir, sooft du kannst, deinen Aquarellkasten und übe das Lasieren. Denn: Malen ist gut für deine Balance! Dazu gibt es auch einen Artikel hier.
Deine Dodo
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