Doodling, kennst Du das?
Vielleicht ist Doodling ein bisschen eine dämliche Bezeichnung, aber was sich dahinter verbirgt, kann einem schon sehr wohl tun. Und wir alle brauchen dieser Tage ganz viel von „wohl tun“, stimmt’s?

Versessen auf Nachrichten
Ich hab‘ letztes Jahr die Nachrichten, die aus dem Fernseher in mein gar nicht so hübsches Wohnzimmer flatterten, aufs Äußerste genossen. Das unkenntlich gemachte Antlitz der Oligarchen-Nichte, das seltsam unfarbige sowie unförmige Sofa der billigen Ibiza-Villa und die bemüht-schwitzigen Plaudereien der männlichen Laiendarsteller setzten jedem Tag ein heiteres Glanzlichterl auf.
Gar nicht mehr versessen auf Nachrichten
Wie gegenteilig wirken sich die heurigen Pressekonferenzen auf mein kindliches Gemüt aus. Mittlerweile gehe ich ihnen aus dem Weg, den Nachrichten. Viel Neues kommt nun nicht mehr. Der C-Peak ist glücklich überwunden und über Sinn und Unsinn verschiedener Maßnahmen werde ich mich später, etwa in zehn Jahren, äußern – vielleicht. Worauf ich eigentlich hinauswollte: nicht nur mich haben diese Wochen der Isolation ein wenig ausgelaugt. Was hilft also gegen diese diffuse Mattigkeit, die einen ohne Vorwarnung von hinten überfällt wie ein liebeskranker Panther?

Doodling, Darling!
Genau! Doodling! Waaaaaas? Das kennst Du nicht? Doodling kommt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie „Kritzeln“ – zumeist, während irgendjemand anderer etwas mehr oder weniger Bedeutungsvolles erzählt. Doodling erdet, Doodling fokussiert, Doodling ersetzt manchmal eine Psychiaterstunde. Kombiniert mit einer Cremeschnitte und einer Folge Miss Fishers mysteriöse Mordfälle kann dann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen!
Zum Doodling brauchst Du lediglich:
- Aquarellfarben, in meinem Fall meine Lieblingsfarbe INDIGOBLAU, waffenscheinpflichtig, mystisch, verwegen wie Klaus Kinsky (falls den noch irgendwer kennt von euch, ja, der mit dem Mund! … 😉
- Haarpinsel,
- goldene Tinte und Feder, ach, wie schöööön!
- Aquarellpapier – auf diese Zutat kannst und darfst Du keinesfalls verzichten. Denn billiges Allerweltspapier zerstört jedes Aquarell. Die Farben können nicht fließen und trocknen dumpf und matt auf. Ein trauriges Schauspiel! Also, besser einen Batzen Geld ausgeben für kolossales Aquarell-Papier, etwa von Hahnemühle oder Arches (ha, wie gut, dass dies kein Hörspiel wird! 🙂 Ob rau oder glatt spielt keine Rolle. Ich habe hier ein heiß gepresstes 300 gr. Aquarellpapier von Fabriano verwendet, auch sehr fein.
- und ein bisschen Zeit zum Zerbröseln.
- Tipp für Puristen: Du kannst auch mit einem Bic-Kuli auf einer verwuzzelten Billa-Rechnung dem Doodling frönen, Du fühlst Dich dabei aber nicht ganz so im Flow. (Wer anderer Meinung ist, schreibt es mir bitte in die Kommentare 😉
Und jetzt wird gedoodelt!
Vorzeichnen ist in diesem Fall obsolet. Du malst mit dem nassen Pinsel einen unrunden Kreis und lässt dann die indigoblaue Aquarellfarbe vorsichtig einfließen. Eigentlich ist der Prozess des absichtslosen Beobachtens, welche Wege die Farbe nimmt, das Herzstück des Doodelns. Achte darauf, dass die Farbkreise nicht zu gleichmäßig werden. Nachdem alle Kreise trocken sind, kannst Du mit einer Spitzfeder und goldener Kalligraphie-Tinte verschiedene mystische Zeichen und Muster einzeichnen. Merke: Weniger ist mehr! 🙂





Auch als Masken-Muster erhältlich! 🙂
Diese wunderbaren Doodlings gibt es ab jetzt auch als Gesichtsmaske, für alle, die „doodelig“ und entspannt shoppen gehen möchten. Hier hab ich Dir den Link zu Spreadshirt, wo Du diese Masken für 14,90 € erwerben kannst, vorbereitet. Es gibt noch ein paar zusätzliche Motive von mir, etwa die Pfingstrosen oder Kirschblüten. Viel Freude damit!

Und: NEIN, das Model auf dem Foto da oben ist ganz sicher nicht Susan Delfino aus Desperate Housewifes. :-)) Sie hat nur ähnlich entzückende Reh-Äuglein.
Jetzt aber genug des Gedoodels – > ich wünsche Dir meditative Doodling-Stunden der Muße und einen schönen Mai!
Deine Dodo
p.s.: Für Kommentare und eMails immer dankbar! 😉