Weißes Leuchten mit einer Ahnung von Knapplack rosa, helle Schlieren,
versetzt mit Chinacridon, Spuren von Cremeweiß.
Die Zukunft deutet sich in der Knospe als unweigerlich an.
Sobald sich der Porzellan-Schirm der Magnolie entblättert
und sie endlich in ihr flaumweißes Kleid schlüpft,
zückt der Spaziergänger rasch das Smartphone
um das Schauspiel festzuhalten.
Nach wenigen Schritten ist die Magie vergessen.
Vielleicht sollte man das Fotografieren der Magnolie verbieten?
Wie lange würde mancher Blick an ihnen hängen,
im Versuch, das zarte Bild etwas länger zu konservieren.
Vielleicht sollte man das Fotografieren überhaupt verbieten –
wären die Vorbeigehenden dann wieder verzückt wie früher,
als man abends noch wandelte und nicht eilte?