Portrait zeichnen – warum? Weil du den Puls der Natur zu fühlen beginnst
Zeichnen ist mehr als ein Hobby, mehr als eine Zerstreuung. Vielleicht das Gegenteil davon. Fokussieren wir uns auf die Formen eines Gesichts, so konzentrieren wir uns ganz auf die Natur. Betrachten wir Licht und Schatten und denken wir darüber nach, so folgen wir all den EntdeckerInnen, WissenschafterInnen und KünstlerInnen vor uns. Es liegt nichts Kleines, nichts Unerhebliches oder Unwichtiges im Zeichnen und schon gar nicht im Portrait-Zeichnen. Jedesmal, wenn es uns ernst ist mit dem Zeichnen und Malen, legen wir unseren Finger auf den Puls der Schöpfung. Wer ernsthaft lauscht und fühlt, kann es spüren, dieses schöpferische, gleichmäßige Pochen in den Adern der Welt. Ich würde mich freuen, wenn du nächstes Mal daran denkst, sobald du das Gefühl hast, nicht gut genug oder nicht perfekt genug zu sein. Du wirst besser von Zeichnung zu Zeichnung. Doch in dieser Zeit lernst du nicht nur deine technische Vervollkommnung, sondern auch den Wert der Schöpfung und des eigenen schöpferischen Vermögens ein Stückchen besser kennen. Ist das nicht wunderbar?
In Gesichtern Geschichten lesen
Manchmal setze ich mich in den Zug und warte auf ein interessantes Gegenüber, ein Gesicht mit Geschichte. Gleichgültig, wie alt die Person sein wird, scheint mir das Wichtigste, dass ich hinter deren Gesicht eine Geschichte erahne, die mich fasziniert. Eine Story, die ich so noch nie gehört habe, eine einzigarte Begebenheit. Ich brauche sie keineswegs im Detail zu hören, am liebsten ist mir, ich erahne sie bloß. Dann zücke ich meinen Skizzenblock und mache mir eine rasche Gedächtnisskizze mit Bleistift. Erst zuhause vertraue ich meinem Zeichenblock die richtige Zeichnung an. Gefällt sie mir, koloriere ich sie anschließend gerne mit Aquarellfarben; am allerliebsten monochromatisch mit meiner Lieblingsfarbe Indigoblau oder auch Ultramarinblau.
Wie du beispielsweise ein asiatisches Portrait skizzierst und mit Aquarell kolorierst, zeige ich dir daher in meinem heutigen Beitrag. In zwei Videos, die ich hier unten eingebettet habe, kannst du mir sozusagen über die Schulter schauen.
Einfach beginnen – wieder und wieder
Die wundersame Musik ist übrigens von Akash Gandhi. Lass dich von deiner Inspiration treiben als wäre sie Musik, total entspannt und voller sanfter Gefühle. Die Liebe zur Zeichenkunst ist ein Spiegel unserer Liebe zur Natur. So wie die Farbpigmente in die feuchte Fläche fließen, so fließt das Regenwasser ins Meer, einer undurchschaubaren Ordnung gehorchend. Lausche der Schönheit der Flüsse. So verleihst du deinem Zeichnen und Malen eine Art höheren Zweck und entdeckst dessen meditative Kraft.
Und hier unten nun die versprochene Schritt-Anleitung in Form von einzelnen Step-Fotos und zusätzlich in Form zweier Videos-Tutorials. Viel Vergnügen beim Angucken! 🙂
Tutorial Teil I: die Vorzeichnung des Portraits mit Bleistift
Tutorial Teil II: das Kolorieren des Portraits mit Aquarellfarben
Aber nun habt ein kreatives Wochenende voller Energie und Lernerfolgen! 🙂
Digitale Welten
Hier noch eine zweite Bearbeitung, die ich letztens am Computer getestet habe. Diese zartgraue, seltsam schräge Atmosphäre gefällt mir eigentlich sehr gut. Was meint ihr dazu? Hinterlasst mir doch eure Meinung in den Kommentaren. Das würde mich jetzt doch sehr interessieren.
Eure Dodo – stay creative wherever you are!